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Detdiar sidj as noch ei efterluket wurden.

[Automaatisk auerdraanj]

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19. ars wird zu as. Karsten: Kasn.

20. stn wird zu sn. Karsten: Kasn.

Anm. Sowohl T'^'idl aus Ketel als Kasn aus Karsten verraten spätre
Entlehnung aus einer andern Mundart; als die lautgesetzlichen a.-f. Formen
bestehn
daneben sedl „Kessel" und Krasn (aus *Krisn aus *Kristn aus Chri-
sti an (e)). «— In Betracht kommen hier noch einige Personennamen, deren der
frühern Aussprache gemässe Schreibung zwar nicht beibehalten, Ä aber in
richtiger
etymologischer Erkenntnis wieder eingeführt worden ist: Ierk schreibt sich
verdeutscht Erich (ise aus e); Rakmer schreibt sich Rickmer (a aus i).

§ 16. Den aa.-f. Zeitraum rechne ich zurück bis etwa 600 n. Chr.,/
d. h. bis zu der Zeit, in welcher die lebendige Verbindung mit den
Stammesgenossen in Britannien aufhörte. Die Zeit vorher, in der
von einer besondern a.-f. Mundart noch nicht die Rede sein kann, ist
die ingwaiwische. Als ingw. verstehn wir diejenigen Spracherschei-
nungen, von denen wir voraussetzen, dass sie zur Zeit der Sprech-
gemeinschaft aller ingwaiwischen. Stämme sich entwickelt haben,
gleichviel, ob diese Erscheinungen uringw. sind, d. h. allen ingw.
Mundarten gemeinsam, oder ob sie nur auf einem Teil des ingw.
Sprachgebiets durchgedrungen sind. Die Bildung einer ingw. Mundart
begann und vollzog sich grösstenteils gleichzeitig mit der Bildung der
westgerm. Spracheinheit.

Wir unterscheiden also in der Geschichte des A t -F. drei Zeit-
räume: 1) ingwaiwiscji vom 3. bis 6. Jhdt., 2) altamringisch-föhringisch
vom 7. bis ungefähr 12. Jhdt., 3) neuamringisch-föhringisch von
ungefähr dem 13. Jhdt. an.

V. Sprachdenkmäler.

§ 17. Die schriftliche Überliefrung in der Landessprache reicht
nicht über das Jahr 1748 zurück, wenn man von den wenigen urkund-
lichen Eigennamen und den im 17. und 18. Jhdt. zahlreichern urkund-
lichen Namen für Felder, Feidmaasse u. dgl. absieht, deren Sprachform,
wie sie überliefert ist, durchaus nicht über jeden Zweifel erhaben ist.
Wir haben freilich noch ein Liejl, welches in das Mittelalter zurück-
weist (§ 19, V, 13); aber die Sprachform, in der es überliefert ist,
ist, bis auf einige veraltete Wörter, die heutige.

Anm. Die altern Urkunden sind abgedruckt bei Michelsen, Nordfriesland im
Mittelalter, Schleswig 1828 (auch in Falck's Staatsbürger!. Magazin VIII, 1828,
S. 453—740), S. 183 ff. Für die altern Feldnamen ist von Wichtigkeit das
Schilling- Englisch -Buch: 1) für Osterlandführ von 1637 (erneuert 1653,
nochmals erneuert 1659, 1667 und 1706), (plattdeutsch), gedruckt bei Nerong,
Föhr
früher und jetzt, Wyk (1885), S. 56—58; 2) für Westerlands hr und Amrum von*
1664
(plattdeutsch), Abschrift auf der Kieler Universitätsbibliothek Cod. MS. S. H.
232, A;
in einem Anhang (um 1800) werden die vorkommenden föhr. Wörter besprochen;
3) für Osterlandföhr von 1706 (hochdeutsch), gedruckt in Carstens' und Falck's
Staatsbürgerl. Magazin IV, 1824, S. 154—164 und teilweise bei Nerong, Föhr
früher
und jetzt, S. 59—63; bei Carstens und Falck, S. 168—172 werden die föhr. Wörter
besprochen.