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Detdiar sidj as noch ei efterluket wurden.

[Automaatisk auerdraanj]

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§ 18. Ihrer Überliefrung nach am ältsten sind die folgenden
a.-f. Sprachdenkmäler:

1. Der kleine Katechismus in föhringischer Mundart,
handschriftlich auf der Kgl. Bibliothek in Kopenhagen*), laut Katalog
erworben um 1700, aber nicht mehr vorhanden.

2. Amringisches Vaterunser, gedruckt in Gessner's Oriental.
und occidental. Sprachmeister (hrsg. von Fritz und Schulze), Leipzig
1748, S. 21 und in demselben Buch unter dem Titel Schulzen's
Oriental. und occidentalisches abc-Buch, Naumburg und Zeitz 1769;
wieder abgedruckt Adelung-Vater, Mithridates II, Berlin 1809, S. 244.

3. Aosdringisches Wörterverzeichnis, 1757 geschrieben,
mitgeteilt vom Organisten Peters in Wrixum, abgedruckt in
Falck's Staatsbürgerl. Magazin V, 1826, S. 739—745. (Einige Wörter
hiernach nachgedruckt bei Paulsen, Samlede mindre skrifter (gesammelte
kleinere Schriften) I, Kopenhagen 1857, S. 213 Anm.)

4. Föhringische Wörter, mitgeteilt Von Z. E. und G. V.,
Schleswig-Holsteinische Anzeigen auf das Jahr 1758, Glückstadt, S.
557 — 562 und wieder abgedruckt in Falck's Sammlung der wichtigsten
Abhandlungen zur Erläuterung der vaterländ. Gesch. II, Tondern 1822,
S. 151—155.

5. Wrixumer Abschrift des wehsdringischen Liedes „Ohn
ah Hemmel efter ah Dos tu kemmen" (§ 19, IV, 1), um 1800,
im Besitz von Simon Gerrits in Oevenum.

6. (Wrixumer) Niederschrift des Hochzeitsliedes „Klüftig
küren wir üb Drüg Seesen bradlepsday" (§ 19, V, 21), ver-
mutlich um 1800, im Besitz von Simon Gerrits in Oevenum.

7. Die verhältnismässig wenigen (teilweise fälschlich als föh-
ringisch bezeichneten und grossenteils unrichtig wiedergegebnen) a.-f.
Wörter in Outzen's Glossarium der friesischen Sprache, Kopenhagen
1837 (Vorrede 1824 unterzeichnet); Outzen, der selbst auf Föhr gewesen
ist, hat benutzt nach seiner eignen Angabe (S. XXIX f.): a) das
Wrixumer Hochzeitslied (§ 19, V, 21), b) eine, und zwar vermutlich
die Peters'sche Abschrift des alten aosdringischen Tanzliedes (§19,
V, 13), c) eine Hdschr. von QuedensenV geistlichem Liede (§ 19, IV, 1),
d) den kleinen Katechismus, vom Organisten P. J. Peters in
Wrixum ins Föhringische übersetzt (vgl. die Anm. unten), e)
„sonst manche sehr brauchbare Notizen“ von demselben.

Anm. Es ist ausdrücklich davor zu warnen scheinbar altertümlichen Schrei-
bungen irgend welches Gewicht beizulegen. Wer sich einmal davon überzeugt hat,
wie gradezu unglaublich verkehrt die Leute heute ihre Sprache schreiben, wenn
sie einmal in diese ungewohnte Lage gebracht werden — sonst schreiben sie
nur in hochdeutscher Sprache, weil sie dies auf der Schule gelernt haben — , der
wird gar nicht misstrauisch genug sein können, wenn es gilt, aus dem
Geschriebnen
für das Gesprochne Folgrungen zu ziehen.

§ 19. Da voraussichtlich in 100 Jahren ied lebendige Quelle

  • ) nicht mit de Vries bei Bendsen, Die nordfriesische Sprache, Leiden 1860,

S. XI f. derselbe wie die von Outzen benutzte Übersetzung des Wrixumers Peters.