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Detdiar sidj as noch ei efterluket wurden.

[Automaatisk auerdraanj]

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ingw. = ingwai wisch.
J., Joh. — Johansen. Joh., Ndfrs. Spr.
— Johansen, Die nordfriesische
Sprache nach der Führinger und
Amrumer Mundart, Kiel 1862.
M. = Mechlenhurg, früher Pastor in Nebel
auf Amrum.
na.-f. = neu-amringisch-föhringisch.

ndfrs. = nordfriesisch.
s., sildr. = sildringisch.
sat. = satersch.
w., wehsdr. --= wehsdringisch.
wang. — wangeroogisch.
wfrs. — westfriesisch.
ws., wests. = westsächsisch.

In Bezug auf meine Rechtschreibung bemerke ich, dass ¯ über
einem Vokalzeichen die offne, ˆ die geschlossne Länge bezeichnet;
ˊ neben einem Konsonanten deutet die Mouillierung desselben an; θ
ist die stimmlose, δ die stimmhafte interdentale Spirans; s ist stimmlos,
z stimmhaft; v ist unser labiodentales w; x ist die stimmlose, y die
stimmhafte gutturale Spirans, n der gutturale Nasal; χ ist die stimm-
lose palatale Spirans; ŏ ist kurzes geschlossnes o. Die übrigen Zeichen
erklären sich von selbst.

I. Das amringiseh-föhringisehe Sprachgebiet.

§ 1. Unter amringisch-föhringisch (a.-f.) verstehn wir die
Sprache der Bewohner der Inseln Amrum und Föhr, wie sie heute noch
ausser in Wyk lebendig ist. A.-f. wird von ungefähr 2500 Einheimischen
— gegen ungefähr 5000 vor 100 Jahren — und vielen Hunderten ame-
rikanischer Auswandrer gesprochen.

§ 2. Die Leute nennen ihre Sprache stets ömröeia und feriß,
f e r i d wiederum vezdreu und ä o z d r i b (wester- und osterländisch).
Nur die Schriftsteller gebrauchen schon seit Jahrhunderten in gelehrter
Weise das Wort friesisch auch für diese Sprache. In Ä gleicher Weise
bezeichnen sich die Leute ihrem Stamme nach als ÖmraeBsen und
Feriiaen und werden Friesen nur von den Schriftstellern A genannt. Das
Land heisst Omrsem (auch wohl Omrsem lun, Ömrae» lun)
und Fer (auf Amrum Fer); gewöhnlich sagt man aber blos t lun,
das Land. Föhr und Amrum, einstmals eine zusammenhängende Insel,
hiessen nach dem nordfriesischen Chronisten Heimreich früher B a r g-
harde. Die Westerharde umfasste Amrum und Westerland-Föhr, die
Osterharde Osterland-Föhr. Neben dieser seit 1231 belegbaren Be-
nennung begriff man gegen Ausgang des Mittelalters unter dem Namen
Osterharde auch ganz Föhr, Amrum und Süd; im 13. Jhdt. galt nur
Föhr und Amrum als Osterharde, Sild hingegen als Nordwesterharde.
— Der liber census Daniae 1231 nennt die Inseln Ambrum und
Föör, die designatio der Harden vnd Kercken in Frisia Minori 1240
Amromon und Fora; im 15. bis Mitte des 18. Jhdts. wird Föhr
gewöhnlich Föhr de genannt, daneben auch Föhre, Föhr.

§ 3. Mit Unrecht hat man die Bezeichnung nordfriesisch als
gemeinsamen Namen für alle nicht-plattdeutschen und nicht-dänischen
Mundarten des westschleswigschen Küsten- und Insellands angewandt.