XII
der Vokal für jede Silbe, die einen gedehnten
Laut erfordert, verdoppelt, und bleibt einfach, wenn
eine Silbe geschärft lauten soll, z. B. a. Plattdeutsch :)
Fiif, sös, sööwen, agt un neegen maaken tohoop
een un dreefirtel Stiig unt. b. Silter:) Aa hiir
eed'er üüs Moodter höör Uurden! Wat wedt dü dö
mung sok Lid? c. Wyk auf Föhr:) Aa hiir eewter
üüs Mem he'r Uürde: Wat we'l dö düne mank sok
Föölk? —
So wie also die Laute der gedehnten und die
der geschärften Vokale beim richtigen Lesen dieser
Beispiele gehört werden, grade so kann es auch nur
recht seyn, sie zu nennen, wenn man diese Beispiele
buchstabiren will, oder wenn die 16 Volale aa, a',
a, ee, e', e, ii, i, oo, o, uu, u, öö, ö, üü, ü, nicht
in Verbindung mit Consonanten stehen.
Für Deutsche Hand- und Druckschriften haben der
große Selbstl. J. und der große Mitl. J. eine ganz
gleiche Figur. Diese Gleichheit können wir Nord-
friesen für den Mitl. und den geschärften Selbstl.
auch gerne beibehalten. Soll es aber der gedehnte
Selbstl. seyn: so können Fälle vorkommen, in denen
das Auge eines Unterscheidungszeichens bedarf, z. B.
Jit smakt dit J'it mi, d. h. Noch schmeckt das
Essen mir. In Jit haben wir den Mitl. und in
J'it den ged. Vokal; darum geben wir dem großen
deutschen ged. Vokal J'i eine Bezeichnung. Ge-
frorenes Wasser nennt der Däne J'is, und viele
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Detdiar sidj as efterluket wurden.