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„Er gehörte zu dem Volke u.“

Blut, mit dem Blute der Märtyrer, welche den
Samenstaub der Idee, der Gottheit in der Mensch-
heit, hinübertragen in den Blumenkelch einer künf-
tigen Generation! —
    Betrachten wir die Menschheit als ein Ganzes,
bestehend aus Nationen, so ergibt sich, als Be-
dingung aller Entwickelung, eine heilige, wechsel-
seitige Pflichterfüllung jeder nation an der Sache
der Menschheit, jedes Einzelnen im Volk an der
Sache des Vaterlandes — und abermals eine eben
so heilige Pflichterfüllung jedes Volkes an dem
Individuum - an dem letzten, geringsten seiner
Söhne! —
    Ich wiederhole: Wie ein jedes Volk Pflichten
zu erfüllen hat an der Menschheit — so hat auch
jedes Volk Pflichten zu erfüllen am Individuum im
Volke; auf daß ein jeglicher der Freiheit teilhaftig
werde — sich auszubilden zur Erfüllung seiner
Pflicht an Volk und Vaterland.
    In dieser Erkenntnis bezeichne ich die große
Aufgabe der Gegenwart — die Aufgabe aller Völker
Europas, gegenwärtiger Zeitepoche; daß sie gelöset
werde zum Heil einer größeren — beseligenden
Zukunft!
    Diese wechselseitige Pflichterfüllung beruhet auf
dem Prinzip der Liebe — der Humanität; —
und ohne Erfüllung derselben ist keine Befreiung
der Völker denkbar; keine Erlösung der Menschheit
vom Übel der Tyrannei. — Merket Euch wohl, Ihr
meine Brüder! die Freiheit sei nimmermehr blos das
Ziel unsers Strebens — sie ist das Mittel nur,
das Element der Bewegung, zum tatkräftigen
Wirken nach höherem Ziele — nach Vervollkomm-
nung, nach Veredlung.
    Errungene Freiheit — als Ziel betrachtet —