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Bi't efterlukin as noch ei ales klaar wurden.

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Georg. Liebste, ja Du wirst nıein,
Kanns auch erst morgen sein.
_ Trag Dich mit frohem Sinıı
Durchs Leben hin!
Ing. .Ja, Du bist lieb und gut,
Drum hab ich frischen Mut.
Doch sei auch Du mit froh,
Ich will das so.
Beide. ”s ist ja doch nicht meine Schuld u. s. w.
.mu-1
Ingeborg und Georg; sie greift nach dem Strickzeug
und setzt sich hin zu stricken, er läuft wie verrückt hin und her.
Georg. Na, das Wäre doclı nett! So was kommt sonst
heute wohl nicht mehr vor! Ich habe mir nun bald 31/2 Jahr
die Hacken abgelaufen nach dir, uııd nun soll ich zurück-
treten, bloss weil dein Vater auf einmal so ein verrücktes
Schauer gekriegt hat? Das ist ja doch zum Giftfressen!
In g. Ach Georg, du kannst ja tun, was du willst;
aber sei wenigstens leise, dass er es ja nicht hört.
Georg; Nicht hört? Ach was! hätte ich nur ein
Nebelhorn, da wollte ich es ihm in die Ohren brüllen, dass
beide Trommelfelle sprängeıı. Was hat er denn überhaupt
gegen mich? Wer als Steuermann fährt, kann auch wohl
'ne Frau ernähren. Ich bin doch sparsam und fleissig! Was
will er mehr? Soll da ertft ein Prinz für dich kommen?
Ing. Mein lieber ueorg, wie kannst du nur so sein?
Du weisst doch, wie lieb ich dich habe! Wenn es nach
mir ginge, wären wir ja schon längst Mann und Frau!
Georg. Dein Vater War doch früher nicht so; wie
kann er denn nun auf einmal so sein? Da muss ihm
Wohl Jemand einen Floh ins Ohr' gesetzt haben!
Siebs, Sylter Lustspiele. 2